Als Innovationspartner von Open-i nahm die ZHAW Ende November an der diesjährigen Konferenz im Kongresshaus Zürich teil. Die Schweizer Innovationsplattform open-I fördert den Austausch zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Führende Schweizer KMU, Start-ups und Investoren, große Unternehmen, innovative Köpfe aus der Wissenschaft und Talente der nächsten Generation nahmen alle an der Konferenz in Zürich teil.
Praktische Lösungen beim ZHAW Industry Hack
Im Rahmen der Konferenz organisierte die ZHAW einen Industry Hack, der in Zusammenarbeit mit ZHAW Entrepreneurship unter der Leitung von Dr. Sandro Graf vom Center of Customer Experience & Service Design der ZHAW School of Management and Law (SML) durchgeführt wurde.
In einem 24-stündigen Design Sprint entwickelten 21 Studierende innovative Konzepte zu aktuellen Themen wie der Reduzierung von Lebensmittelverschwendung oder der Entwicklung neuer Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodellideen im MedTech- und digitalen Gesundheitsmarkt.
„Der Design Sprint zielt darauf ab, in interdisziplinären Teams innerhalb kurzer Zeit nutzerzentrierte, kreative Lösungen zu entwickeln“, kommentierte Sandro Graf. Konkret arbeiteten die Studierenden in Zusammenarbeit mit Roche Diagnostics an einer gesundheitlichen Herausforderung, um der Frage nachzugehen: Wie können innovative Systeme, Produkte oder Servicekonzepte entwickelt werden, die Diabetikern helfen, ihre Medikamente effizient einzusetzen und ihre körperliche Aktivität sicher zu planen?
Die zweite Herausforderung im Lebensmittelsektor befasste sich in Zusammenarbeit mit Foodward und FoodHub Wädenswil damit, wie die Nachfrage nach Schweizer Fischnebenprodukten durch emotional ansprechende und lehrreiche Maßnahmen gesteigert werden kann. Dies ist ein relevantes Thema, da die Nachfrage nach Fisch in den letzten Jahren deutlich gestiegen ist, obwohl rund 60 bis 70 Prozent des Gewichts der gefangenen Fische nicht zu Lebensmitteln oder Tierfutter verarbeitet werden. Schweizer Start-ups wollen dies ändern und Schweizer Fisch als gesunde Alternative zu Importen positionieren und gleichzeitig die Verwendung von Fischnebenprodukten optimieren.
Nach intensiven Brainstorming-Sitzungen präsentierten die Teams am zweiten Tag der Konferenz ihre Lösungen:
Ein Team entwickelte eine Marke, die nachhaltig verpacktes „Swiss Fish Jerky“, eine Art von getrocknetem Fisch, aus Fischnebenprodukten herstellt. Die Idee ist, umweltbewussten Verbrauchern einen gesunden Snack in nachhaltiger Verpackung anzubieten. Ein anderes Team schlug die Einführung eines neuen Labels „Swiss Fish“ vor, um die Branche zu stärken und die Verbraucher zu sensibilisieren. Mit einem standardisierten Etikett könnte die Schweizer Fischindustrie mehr finanzielle Ressourcen aufbringen, um in neue Technologien und Marketing zu investieren. Auf diese Weise könnten aus den Nebenprodukten neue Produkte entwickelt werden, für die auch das etablierte Label „Swiss Fish“ gelten würde.
Drei weitere Teams entwickelten Lösungen, um Menschen mit Diabetes dabei zu helfen, ihre Medikamente effizienter zu behandeln und ihre körperliche Aktivität sicherer zu gestalten. Ein Team entwickelte eine App namens Sweetcast, die Daten aus verschiedenen Gesundheits-Apps und Geräten zur kontinuierlichen Blutzuckerüberwachung integriert. Ihr Ziel sind präzise, personalisierte Einblicke für den Benutzer, die zu mehr Sicherheit führen.
Innovative Köpfe im ZHAW Talent Corner
Der Talent Corner bot eine vielseitige Plattform, um wegweisende Projekte und Initiativen der ZHAW und die klugen Köpfe dahinter ins Rampenlicht zu rücken. Das ZHAW ICLS Institute of Computational Life Sciences präsentierte einen innovativen Roboterarm, der durch Handbewegungen gesteuert wird, und eine intelligente Echtzeitkamera. Das Usability Lab des ZHAW-Instituts für angewandte Linguistik und das Gesundheits-Start-up adamcares stellte ein Projekt vor, das die Praxistauglichkeit von KI-gestützter Pflegedokumentation bewertet.
Rund 10 Studierende nutzten die Talent Corner-Bühne, um kreative Lösungen aus den Bereichen Ernährung und Gesundheit zu präsentieren, die im Rahmen von praxisorientierten und interdisziplinären Formaten wie den Entrepreneurial Summer Schools, dem PREFS-Studiengang und dem Health Hackathon entwickelt wurden.
Ein weiteres Highlight war die Connect Area, in der inspirierende Gründer eine breite Palette zukunftsweisender Produkte und Dienstleistungen präsentierten. Von einer revolutionären Methode für geothermische Bohrungen (Borobotics) über maßgeschneiderte Kletterschuhe (Hooq) und klimapositive Baumaterialien (Kohlenkraft) bis hin zu einer KI-gestützten Ernährungs-App (nuuro) und einem intelligenten Lunch-Dampfer (steasy) wurde eine Vielzahl von Zukunftsvisionen zum Leben erweckt.