Die Tür zur Welt des Ideenreichtums wurde an der ersten Veranstaltung „Meet the Nerds“ von ZHAW Entrepreneurship geöffnet. Bei Pizza und Bier konnte das Publikum erleben, wie angehende Ingenieure auf spielerische Weise Lösungen finden.
Als einer der Luftballons platzt, sind die anwesenden Schüler zunächst erschrocken. Dann folgte lautes Gelächter. Bei der ersten „Meet the Nerd“ -Veranstaltung konnten Prototypen von „Pumpmaschinen“ besichtigt werden, die von Studierenden des Maschinenbaus der ZHAW entworfen wurden. Obwohl alle Exponate leicht unterschiedlich aussehen, war die Aufgabe immer dieselbe: Drei Luftballons nacheinander aufblasen und jeweils dicht verschließen.
Probiere es Schritt für Schritt aus
Oder eine andere Herausforderung: Drei Pfeile auf eine Scheibe schießen, wobei das gewünschte Feld vorab per Würfel bestimmt wurde. Die Studierenden bauten die entsprechenden Maschinen mit Hilfe von Laserschneidern und 3D-Druckern selbst. Sie mussten lernen, wie sie von einer ersten Idee über digitale Daten zu einer physischen Lösung gelangen. Es gibt nicht die eine richtige Lösung, sagt Gabriel Schneider, Dozent für Produktentwicklung an der ZHAW, aber viele verschiedene Lösungen sind möglich:
„Die Schüler sollen die Dinge Schritt für Schritt ausprobieren, bis sie funktionieren.“ Gabriel
Lösungen für offene Aufgaben
Plötzlich ziehen alle Gäste nach draußen. Dann fährt Gabriel Schneider eine angepasste Kettensägen-Wasserpumpe in Betrieb, bei der er die Kette gegen eine Wasserpumpe ausgetauscht hatte. Ein hoher Wasserstrahl steigt auf, mit dem er sich bei der Frackparade der School of Engineering früher gegen die Wasserangriffe der Absolventen wehrte.
„Die Schüler sollten durch Experimente zu Lösungen kommen und nicht über die Google-Suche oder YouTube-Tutorials.“ Gabriel
Seine Lehrmethoden im Innovationssemester sind ebenfalls unkonventionell. „Ingenieure werden nur für offene Aufgaben benötigt, für die es keine vorgefertigten Lösungen gibt“, sagt Schneider. „Das Ausprobieren ist auch der Grund, warum sie Ingenieure werden wollen, und nicht wegen der Mathematik.“
Selbstgebrautes Bier im personalisierten Glas
Bei Pizza und Bier werden nicht nur die Prototypen bestaunt, sondern es wird auch lebhaft diskutiert und die Maschinenbaustudenten werden ausführlich zu ihren Entwürfen befragt. Natürlich wird nicht irgendein Bier in jedem Glas serviert. Jeder darf seinen eigenen Namen mit dem „Meet the Nerd“ -Logo auf sein persönliches Bierglas lasern lassen. Mit derselben Lasergravur- und Schneidmaschine, mit der normalerweise Bauteile für die Exponate der Studentenprojekte geschnitten werden.
Das Bier selbst stammt aus der Brauerei des ZHAW-Forschers Jan Inauen, der die Brauerei Neufuhrbräu gegründet hat. Das Bier ist klassisch in den Farben hell, bernsteinfarben oder dunkel sowie in verschiedenen Geschmacksrichtungen wie Vanille erhältlich. Die Zutaten stammen wann immer möglich aus der Region und sind von Bio-Qualität. Dieses Beispiel zeigt, dass Unternehmertum sehr unterschiedliche Ausprägungen haben kann, so auch in Kombination mit einer Anstellung an der ZHAW.
Türöffner zur Inspiration
Passend zu den Prototypen der Studierenden fand die erste „Meet the Nerd“ -Veranstaltung im neuen Proof of Concept Lab der ZHAW auf dem Sulzer-Areal in Winterthur statt, wo Unternehmen, Start-ups, Hochschulinstitute und Studierende in der Regel gemeinsam neue Geschäftsmodelle, Produktinnovationen und Innovationsmethoden entwickeln. Die Veranstaltung wurde von der strategischen Initiative ZHAW Entrepreneurship ins Leben gerufen, weitere Veranstaltungen werden folgen.
Laut den beiden Co-Leiterinnen der Initiative, Hanna Brahme und Anita Buchli, soll diese Veranstaltungsreihe in möglichst vielen Abteilungen die Türen zu solch aufregenden Welten öffnen und den Austausch zwischen ihnen fördern. Letztlich sollen die Veranstaltungen dazu beitragen, eine vielfältige Gemeinschaft einer unternehmerischen Universität aufzubauen. Schließlich zielt die strategische Initiative der ZHAW Entrepreneurship darauf ab, Umgebungen, Gemeinschaften und Möglichkeiten für Menschen zu schaffen, die unternehmerisch denken und handeln, damit sie ihren Horizont erweitern und sich entwickeln können.